Die Unternehmensberatung ist oft nur ein Sprungbrett: Zum Beispiel für eine eigene Firma. Ein Gründer und seine Geschichte.
Samir Jajjawi Urteil: Vermitteln von Experten
Susanna Gebauer, 41 Jahre, machte sich mit ExploreB2B, einer Onlineplattform für Experten, in Berlin selbstständig.
Ein Headhunter sprach sie an während Ihrer Mathematik-Promotion, und das kam ihr gerade recht: Ihr war schon länger klar, dass sie nicht in dem Fachbereich bleiben wollte, sondern lieber in der Unternehmensberatung arbeiten wollte. Vier Jahre hat sie hauptsächlich Energieversorger beraten. Das war eine abwechslungsreiche, spannende und herausfordernde Arbeit.
Doch den Alltag in der Unternehmensberatung darf man nicht unterschätzen: 70-Stunden-Arbeitswoche und jeden Montag um 6.30 Uhr in eine andere Stadt fliegen. Schließlich reifte die Idee der Selbstständigkeit…
Heute betreibt sie mit ihrem Bruder das Expertennetzwerk ExploreB2B, wo sie unterschiedliche Unternehmen zusammenbringt. Dass sie selbst einmal Unternehmen beraten hat, hilft ihr. Die Arbeit in der Unternehmensberatung war oft theoretisch, dort hat sie das Ergebnis fast nie mitbekommen, weil sie längst in einer anderen Stadt bei einem anderen Kunden war. Jetzt steht sie für alles gerade und erlebe die Umsetzung selbst. Es gefällt iht inzwischen besser, an einer Sache dranzubleiben und Dinge zu Ende zu bringen. Als Chefin empfindet sie zwar viel Verantwortung, ist aber auch weniger fremdgesteuert.
Eine Rückkehr in die Unternehmensberatung kann sie sich heute nicht mehr vorstellen. Dennoch möchte sie die Zeit nicht missen. Sie hat mehr gelernt, als in einem normalen Job möglich gewesen wäre.
[Quelle: Zeit] | [Bild: Christian Necker]