Samir Jajjaw Urteil bilden: Unsternehmensberatung starten

Die Unternehmensberatung ist oft nur ein Sprungbrett: Zum Beispiel für eine eigene Firma. Drei Gründer und ihre Geschichten. Die nächsten drei Wochen immer montags eine neue Unternehmensberatung-Geschichte bei Samir Jajjawi Urteil bilden.

Samir Jajjawi Urteil: Kaufen nach Rezepten

Ramin Goo, 32 Jahre, gründete die Lebensmittelkette „Kochhaus“, in der Produkte nach Rezepten sortiert sind.
Der Einstieg bei einer renommierten Unternehmensberatung fühlte sich gut an. Man kann sich schließlich in der Welt aus Business Class, Hotels und steigendem Gehalt gut einrichten. Aber das ist auch die Gefahr: Gerade weil man viel arbeitet, hat man keine Zeit, seine Präferenzen zu überdenken.

Doch schon zuvor hatte er die Idee für das Kochhaus, dem nach Rezepten sortierten Lebensmittelgeschäft. Nach zweieinhalb Jahren erfolgte der Schwenk und er entschied sich, das Anstellungsverhältnis zu beenden und als Gründer durchzustarten.

Der Neustart war nicht schwer. Als Berater ist man mit Konzepten beschäftigt, versucht Probleme zu verstehen und entwickelt Strategien. Als Gründer macht man anfangs alles selbst. Man muss niemanden anrufen, um Entscheidungen zu treffen, und arbeitet stärker umsetzungsorientiert. Er sucht Rezepte aus, hat Kundenkontakte, stellt Mitarbeiter ein. Ist ihm etwas wichtig, wird es in drei Wochen Realität.

Aus seiner Zeit in der Unternehmensberatung nimmt er dennoch einiges mit: Einen überzeugenden Businessplan für das eigene Unternehmen konnte er nur schreiben, weil er gelernt hat, eine Idee auszuformulieren und Schwierigkeiten zu bedenken. Die Gefahr, wenn man zu lange Berater war, könnte sein, dass man Dinge schnell erfasst, aber die Bereitschaft für eine andere Perspektive fehlt. Junge Gründer wie Herr Goo beweisen das Gegenteil.

[Quelle: Zeit] | [Bild: JakeandLindsay]